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Darmgesundheit und Mikrobiom

Der Darm wird häufig als das Zentrum für Gesundheit und Wohlbefinden bezeichnet. Dies hat mehrere Gründe, da der Darm viele verschiedene Funktionen hat:

  1. Aufspaltung der Nahrung und Aufnahme wichtiger Nährstoffe, wie etwa Vitamine und Spurenelemente.
  2. Barrierefunktion gegen fremde Bakterien und Schutz vor Schadstoffen
  3. Immunabwehr durch größten Anteil an lymphatischen Gewebe

Aber wie funktioniert das alles?

Die Verdauung:

Der Darm ist das größte Organ im Körper, ausgebreitet ist er etwas 200 Quadratmeter groß. Die Nahrung durchwandert unseren Körper in durchschnittlich 70 Stunden. Die Verdauung beginnt bereits im Mund. Die im Speichel enthaltenen Enzyme spalten Kohlenhydrate in Zucker auf. Im Magen werden durch Zugabe von Magensäure und anderen Verdauungsflüssigkeiten, mögliche Krankheitserreger abgetötet und Proteine aufgespalten. Im Dünndarm wird durch Zugabe von Bauchspeicheldrüsenenzymen und anderen Stoffen die Nahrung in ihre kleinsten Bestandteile aufgespalten. Hierbei entstehen Fettsäuren, Aminosäuren und Glukose. Im Dickdarm wird dem Verdauungsbrei noch Flüssigkeit entzogen.

Die Darmflora oder Mikrobiom:

Darunter versteht man die Vielzahl an Mikroorganismen, welche unseren Darm im Laufe der Jahre besiedeln. Die existieren von der Nahrung die wir aufnehmen und leben mit uns in einer Symbiose. Dadurch leisten sie uns gute Dienste: erst durch die Darmbakterien werden viele Nahrungsteile aufgeschlossen und für den Menschen verwertbar gemacht. Sie können auch einige Vitamine und essentielle Aminosäuren bilden und die Darmwand gegen Viren, Bakterien oder Pilze schützen.

Die Zusammensetzung der Darmflora: im Dickdarm finden sich fast ausschließlich anaerobe Bakterien. Das sind Bakterien, welche für ihren Stoffwechsel keinen Sauerstoff benötigen. Hierzu zählen z.B. Bifido- und Lactobazillen. Im Dünndarm leben vorwiegend fakultativ anaerobe Bakterien, welche sowohl unter sauerstoffarmen als auch sauerstoffreichen Bedingungen überleben können. (Escherichia coli, Enterokokkus,..). Dieses Ökosystem ist relativ stabil, kann aber durch verschiedene Ursachen ins Ungleichgewicht kommen (= Dysbiose):

* Medikamente wie Antibiotika, Chemotherapeutika oder Abführmittel

* Psychische Belastungen und Stress

* Schlechte Ernährungsgewohnheiten (Mangel an Ballaststoffen, zu viel Zucker,..)

* Darminfekte

* Nahrungsmittelunverträglichkeiten

* Chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa

Unter Dysbiose versteht man eine Fehlbesiedlung mit pathogenen (krankmachenden) Bakterien oder Pilzen. Die Bakterien der gesunden Darmflora werden verdrängt. Dadurch können sich Fäulnis- oder Gärungsbakterien aber auch Durchfallerreger und Pilze ausbreiten, welche diverse Beschwerden hervorrufen können. Hierzu zählen Verstopfung, eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand (Leaky-Gut-Syndrom), Durchfälle, Blähungen und Bauchkrämpfe. Aber auch die Entgiftungsorgane werden überfordert, was zu einer Schwächung des Stoffwechsels sowie der Abwehrfunktion führen kann.

Therapie:

Zu Beginn einer Darmsanierung erfolgt eine ausführliche Ernährungsanamnese sowie eine Stuhluntersuchung, bei welcher unter anderem die Darmflora aber auch Entzündungsparameter und Nahrungsrückstände untersucht werden. Basierend auf den Analysen kann die Darmflora wieder gezielt mit Probiotika aufgebaut werden. Allerdings dauert es 3-6 Monaten, bis der Darm wieder optimal besiedelt ist. Zusätzlich empfiehlt es sich meistens die Ernährung auf eine ballaststoffreiche, möglichst zuckerfreie Kost umzustellen. Auch der Verzehr von tierischem Fett sollte reduziert werden. Förderlich sind auch Nahrungsmittel wie etwa Sauermilch, Kefir, Sauerkraut oder vergorenes Getreide (Brottrunk).

Bei vielen Erkrankungen, wie etwa Neurodermitis, Allergien, wiederkehrenden Infekten, rheumatischen Erkrankungen, entzündlichen Darmerkrankungen, chronischer Verstopfung oder nach einer Chemotherapie sollte die Darmflora untersucht und gegebenenfalls saniert werden.

Kosten:

Erstgespräch 90€ (ca 30 Minuten)

Folgetermine: je nach Zeit ab 60€

Stuhlanalyse: individuell, je nach Parameter zwischen 45€ und 160€

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